26. Juli
Zwei Stühle haben wir uns vorn vom Haupthaus geholt. Klappstühle aus Holz. Auf einem sitze ich gerade. Auf der Terrasse unseres Bungalows.
Rechts von mir drei weitere Bungalows. Gleicher Stil, gleiche Farbe, gleiche Terrasse davor. Verbunden mit einem schmalen Weg aus Beton. In der Mitte Rasen. Nass und von Regen durchtränkt. Vereinzelt sind kleine, weiß angestrichene Gitter aus Holz aufgestellt. Wahrscheinlich zum Schutz neu angepflanzter Sträucher oder Blumen. Nur fehlen diese darin. Oder sind sie noch so jung und klein, dass sie in den Halmen der Wiese untergehen?
Vor jedem dieser Bungalows stehen akkurat vier hohe Sträucher. Sie sorgen für Sichtschutz und Privatsphäre. Ich sitze also auf einem der Stühle auf der Terrasse und schaue durch eine Lücke dieser Sträucher über die kleine Wiese zum Haupthaus und darüber hinaus. Auf einen Felsen, der sich steil dem Himmel entgegen streckt. Bedeckt von feuchtem Grün, welches wie Moos aussieht, aufgrund der Entfernung jedoch aus dichtem Wald bestehen muss.
Schroff und zerklüftet steht er da im Nebel der Wolken, die mystisch seine Wände empor klettern und an seiner Spitze hängen bleiben. Oben drüber die Sonne, die erfolglos versucht, ihre Strahlen auf die Erde zu werfen.
Durch die Kopfhörer in meinen Ohren erklingt die Musik von Max Melvin. Der passende Soundtrack zu diesem Ausblick und zu meiner Stimmung. Warm und entspannt, geheimnisvoll und aufregend zugleich.
Ich drücke meine Zigarette aus und es beginnt wieder zu regnen.