9. Mai

Freunde von uns hatten auf ihrer Weltreise verschiedene Kochschulen besucht und uns die Bilder gezeigt. Und da wir die asiatische Küche sehr lieben, war uns direkt klar: Das wollen wir auch.
Nach sorgfältiger Recherche über diverse Flyer und Internetseiten hatten wir uns für eine Kochschule entschieden, am Abend vorher kurzfristig angefragt und direkt eine Zusage erhalten. Spontaner geht’s nicht. Herrlich!
Am Morgen dort angekommen, wurden wir in zwei Gruppen zu je sechs Teilnehmern aufgeteilt. An einem langen Tisch saßen wir auf dem Boden, jeder auf einer kleinen, aber sehr bequemen Sitzmatte. Genauso hatten wir es uns vorgestellt. Auf kleinen Zettelchen sollten wir dann aus fünfzehn Gerichten fünf auswählen, die wir, jeder für sich, zubereiten wollten. Und natürlich nahmen Markus und ich komplett verschiedene, um alles auszuprobieren. Die Zettelchen wurden eingesammelt, um daraus eine Einkaufsliste zu erstellen. Jeder bekam ein kleines Körbchen in die Hand gedrückt, und los ging es. Auf zum Markt.
Viele kleine Grüppchen drängten sich um die kleinen Verkaufsstände und ließen sich die einzelnen Produkte erklären. Es gab also noch andere Kochschulen, die ihren Tag hier begannen. So also auch wir. Uns wurden verschiedene Ingwersorten präsentiert, allerlei Kräuter, Rüben und anderes Gemüse. Teilweise kannten wir die Sorten, größtenteils waren sie uns jedoch fremd. Und wir durften an allem riechen, was uns besonders bei einer Sorte Blätter freute, deren Namen wir schon wieder vergessen haben. Man nutzt sie zum Würzen von Suppen, wie bei uns Lorbeerblätter, und sie dufteten so wunderbar frisch und lecker nach Zitrone. Leider bin ich der englischen Sprache nicht so mächtig, dass ich wirklich alles verstanden hätte. Außerdem waren es so viele Erklärungen, dass ich sie mir gar nicht alle merken konnte. Aber es war interessant, und wir waren beide sehr neugierig und sogen erst mal alles auf. Die bekannte und übelst riechende „Käsefrucht“ zum Beispiel, die wir sowohl am Baum wachsend als auch oft auf Märkten zum direkten Verzehr gesehen haben, soll äußerst lecker sein und eher süß schmecken. Bisher haben wir uns allerdings noch nicht wirklich rangetraut, hängen doch in vielen Hotels unübersehbare Schilder, die das Mitnehmen dieser Frucht aufs Zimmer verbieten und sogar unter Strafe stellen.
Einen Stand weiter ging es um Gewürze, Pasten und Saucen. Hui, da kann man schnell den Überblick verlieren. Fischsauce, Austernsauce, Sojasauce, Garnelenpaste, Currypaste, Palmzucker, Chilipulver … Irre. Dazu gab es alle gerade gesehenen frischen Zutaten hier in getrockneter Form. Am liebsten hätten wir unseren Rucksack damit für zuhause vollgestopft.
Mit unseren vollen Körbchen ging es dann wieder zurück in die Kochschule, wo wir gleich, den zuvor ausgewählten Gerichten entsprechend, neu aufgeteilt wurden. So ging Markus rüber in die andere Küche, um gebratene Cashewnüsse mit Hühnchen zuzubereiten, und ich folgte der Pad-Thai-Gruppe.
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