10. August
Es war alles bis ins letzte Detail organisiert. Am Anleger wartete bereits ein Minivan auf uns. Wir brauchten also nichts weiter zu tun, als die 20 Meter zum Parkplatz zu laufen. Das Gepäck wurde umgeladen und unser Guides fuhr uns direkt zur Freundschaftsbrücke, dem neuen Grenzübergang nach Thailand. Früher gab es hier nur die Möglichkeit, mit einem Boot auf die andere Seite des Mekongs zu kommen. Die ganze Umgebung der neuen, etwas außerhalb liegenden Brücke bestand aus Reisfeldern und Holzhütten. Inzwischen hat sich die Stadt ausgebreitet. Überall wurde gebaut. Wie eine Brücke gleich die komplette Landschaft und das Leben der Einwohner verändert…
Der Grenzübergang glich einem Flughafengebäude. Es war sauber, fast steril und bestand aus ein paar Schaltern, von denen die Hälfte geschlossen war. Außer uns war kaum ein anderer Tourist zu sehen. Unser Guide war großartig. Er lotste uns durch die Schleuse, wir bekamen problemlos unsere Stempel und standen zwei Minuten später vor dem Bus, der uns über die Brücke auf die andere Seite fahren soll. Das Gepäck lag bereits in der Lucke für die Koffer. Wir hatten es seit 2 Tagen nicht mehr angefasst. Unglaublich dieser Service.
Doch damit nicht genug, nach der ebenfalls unkomplizierten Einreise nach Thailand, wir mussten nicht mal irgendwelche Einreisegebühren bezahlen, kam uns eine Frau entgegen, zeigte fragend auf unsere Namen die auf ihrem Zettel standen, und brachte uns zu ihrem Auto und fuhr direkt in unser gebuchtes Hotel. Wow. Wir waren geplättet. Das hatten wir ja so gar nicht erwartet. Alles von der Kreuzfahrt organisiert. Perfekt!
Da waren wir nun wieder in Thailand. Wir haben uns extra ein Hotel mit Balkon und Blick auf den Mekong und Laos gebucht. Und es war wunderschön. Die Sonne ging langsam unter und wir schauten schweigend auf das andere Ufer und den Mekong entlang zu den Bergen, von denen wir gekommen waren. Wehmut kam auf. Die Bilder der letzten Wochen und besonders der letzten beiden Tage flimmerten vor unseren geistigen Augen und unsere Herzen wurden schwer, als sich auf einmal ein großer Regenbogen über Laos aufbaute. Wahnsinn. Was für ein Timing. Ein schöneres Abschiedsgeschenk hätten wir uns nicht vorstellen können. Danke Laos, du grünes Paradies! Mit dem Bewusstsein, dass wir dieses Land wahrscheinlich nicht mehr so schnell, wenn überhaupt, bereisen werden, suhlten wir uns in Wehmut und genossen dieses Gefühl.
Am nächsten Morgen wachten wir zum Sonnenaufgang auf. Die Wolken bedecken zwar den Himmel, aber das störte uns nicht. Wir schlürften unseren ersten Kaffee in Thailand und blickten erneut auf den Fluss. Was hat Wasser nur an sich? Es ist so magisch, so wunderschön zu beobachten. Egal wo man gerade ist. Am Fluss, am Meer oder an einem See.
Wir nahmen uns die Reiseführer zur Hand und planten die nächste Tage und die grobe Route der nächsten Monate. Mit genug Spielraum für spontane Änderungen. Mehrere Freunde haben ihren Urlaub in Südostasien gebucht und wollen uns treffen. Da wir aber nur begrenzte Aufenthalte in den Ländern haben klappt es leider nicht mit allen. So probierten wir im Kopf verschiedene Möglichkeiten aus. irgendwann hatten einen ungefähren Plan und konnten zufrieden raus zum Frühstücken gehen. Und zum 7eleven, der Supermarktkette, die in jeder Stadt mindestens eine Filiale hat. Uns beschlich ein Gefühl des Nach-Hause-kommens. Da waren sie wieder, unsere geliebten Bananenküchlein, die leckeren Straßenküchen, die Rotis, eine Art Crépe mit Ei, Bananen und Schokoladensoße, die vielen Kaffeestände, der Greenmilktea, das geschnittene Obst… Ja, wir waren zurück. Nicht wirklich zu Hause, aber irgendwie doch. Hier hat alles angefangen, hier wird wahrscheinlich alles enden. Vier Wochen Thailand liegen vor uns. Und wie es aussieht, spielt das Wetter auch mit. Bis jetzt schien zumindest die ganze Zeit die Sonne. Welcome back, Thailand.