top of page

AUF DER SUCHE NACH DER URSPRÜNGLICHEN NATUR

12. Mai


Grüne Berglandschaften, weite Reisfelder, Arbeiter auf Kaffeeplantagen, einsame Hütten mitten im Dschungel … Vor unserem Aufbruch nach Thailand haben wir diese Bilder wieder und wieder in den verschiedensten Dokumentationen gesehen. Diese wunderschöne Natur. Damit hatten wir uns auf unsere Reise eingestimmt. Und genau das hatten wir hier, in der Umgebung von Chiang Mai, zu finden gehofft. Doch auf eigene Faust die Landschaft und das Leben der Bergvölker zu erkunden, ist uns leider nicht möglich. Die Nationalparks in der Umgebung sind komplett umzäunt. Als wir uns das erste Mal zwei Fahrräder ausgeliehen hatten, sind wir zwar schon mal in die Nähe von „grün“ gekommen, hatten allerdings wieder umkehren müssen. Naiv waren wir einfach mit der Google-Karte in Richtung Berge gefahren und hatten den Eingang zum Nationalpark gar nicht erst gefunden. Zudem waren wir, dort angekommen, bereits nach den ersten Metern völlig außer Atem. Unsere Fahrräder waren gerade gut genug für die Innenstadt. Markus war gleich zu Beginn unserer Tour erstmal die Kette runtergesprungen. Und dann beginnt die Landschaft nicht mit ein paar leichten Bergen, sondern es erhebt sich direkt aus der Ebene ein Gebirge. Zu steil für uns. Selbst mit Mountainbikes wäre es zu anstrengend gewesen, zumindest bei dieser Hitze. Naja, einen Versuch war es wert.


Die zweite Fahrradtour ging zu den in Reiseblogs vielbeschriebenen, siebzehn Kilometer von der Stadt entfernt gelegenen Grand Canyons Chiang Mai. Dieses Mal hatten wir uns bessere Fahrräder besorgt und freuten uns über eine 3-Gang-Schaltung und breite, halbwegs bequeme Sättel. Und so fuhren wir entlang einer endlos erscheinenden Hauptverkehrsstraße. Immer schön links am Rand. Glücklicherweise mussten wir selten abbiegen, denn den hiesigen Linksverkehr hatten wir immer noch nicht verinnerlicht – einer der Gründe, weshalb wir uns noch nicht getraut haben, ein Moped auszuleihen. Obwohl die anderen Touristen damit keine Probleme zu haben scheinen. So begegneten uns auf unserer Fahrt auch keine anderen Fahrradfahrer; eher winkende Thais, die auf ihren Motorrädern an uns vorbeirasten. Tja, wir sind eben ein bisschen anders. Aber was soll’s.


Die Kilometer rauschten doch recht schnell an uns vorbei, sodass wir, zwar nassgeschwitzt, aber doch noch bei Kräften, unser Ziel erreichten: eine kleine Terrasse direkt bei den Canyons. Diese waren zwar durch das Farbenspiel des türkis glitzernden Wassers und der orangebraunen Felsen schön anzusehen, jedoch erinnerten sie uns eher an einen gefluteten Steinbruch, was sie nach unseren Recherchen wohl auch sind. Aber ein guter Name lockt eben mehr Touristen an. Wir genossen ein Frühstück mit Ausblick und zogen weiter, als sich der nahegelegene Parkplatz langsam füllte. Wie gut, dass wir keine Langschläfer sind.


Auf unserer Karte entdeckten wir am Fuße des nahen Berges einen Tempel. Umgeben von sattem Grün, zumindest in der Satellitenansicht von Google Maps. Also rauf auf die Fahrräder und losgeradelt. Vorbei an kleinen Gärten, Steinhäusern, die sich wie Villen hinter hohen Zäunen präsentierten, kleinen Teichen und grünem Gestrüpp. Es hätte auch irgendwo in Brandenburg sein können. Nur die Palmen und die vereinzelten Bananenpflanzen erinnerten uns daran, etwas weiter von zuhause entfernt zu sein.


> weiterlesen (im eBook oder Taschenbuch)


*Um unsere Arbeit und diese Seite zu finanzieren, stellen wir hier jedes Kapitel auszugsweise für euch kostenfrei zur Verfügung.

 


bottom of page