Zum letzten Mal sitze ich nun an diesem Tisch und schaue hinaus auf die Seitenstraße, über den mit Graffiti vollgekritzelten Zaun in den Himmel, der heute grauer ist als sonst.
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Gestern haben wir unsere langen Jeans aus den Untiefen unseres Rucksacks geholt. Dementsprechend zerknittert sahen sie aus. Das letzte Mal haben wir sie auf dem Flug von Berlin nach Bangkok getragen.
Auf der faulen Haut haben wir die letzten Tage nicht gelegen. Viele, viele Kilometer sind wir durch Bangkok gelaufen und haben neue Ecken und Gegenden besucht. Heute ist dafür Ruhetag.
Gestern war Feiertag. Einer der wichtigsten in ganz Thailand. Zumindest für die Menschen hier. Denn wie auch immer die politische Lage ist und wie verfeindet die verschiedenen Lager sind, einen lieben und verehren hier alle. Den König Bhumibol Adulyadej der Große (Rama IX.). Und dieser wurde stolze 88 Jahre alt.
Es war ein kleiner Kraftakt. Wir sind mit dem Flugzeug in Bangkok gelandet. Diesmal auf dem anderen Flughafen. Inzwischen wissen wir wie der Hase läuft und haben den teuren Touristenbus links liegen gelassen und sind in den Linienbus eingestiegen. Zusammen mit den Einheimischen bis zum Chatuchak Markt. Von dort weiter zum Hotel. Wir haben unser altes Zimmer gebucht. In der Unterkunft, in der wir vor ein paar Monaten mit Katja waren. Denn dort kannten wir uns aus, dort war unser Bangkok.
Eine gute Woche haben wir in Surat Thani verbracht. Und gesehen haben wir eigentlich nichts von der Stadt. Die Trägheit hat uns erwischt. Die Freiheit nichts zu tun hat sich ausgebreitet. Vielleicht waren wir auch einfach nur faul. Aber wir haben es genossen.
Wir ließen uns ein paar hundert Meter vor dem Busbahnhof in Surat Thani aussetzen, denn unser Hotel lag ein wenig außerhalb der Stadtmitte. Dafür direkt an einer Schule, was bedeutete, dass es tagsüber genügend Essensstände gab. Isst man in Deutschland ein von Zuhause mitgebrachtes Pausenbrot, gehen hier die Schüler einfach vor das Schulgelände und kaufen sich was. Etwas Herzhaftes oder Süßes und dazu ein Kaltgetränk mit Kakao oder zerschreddertem Obst. Dementsprechend günstig sind auch die Preise.
Ach, was für herrliche Tage! Es war definitiv die richtige Entscheidung gewesen, zurück nach Thailand zu gehen und vor allem noch mehr Zeit mit Anja zu verbringen.
Unser erster Besuch aus Deutschland auf unserer Reise. Unsere Freundin Katja aus Berlin hat sich spontan dazu entschlossen, ihren Urlaub mit uns in Bangkok zu verbringen. Und es war ganz großartig. Auch für uns.
Zwei Nächte haben wir gebucht. In einem Hotel, direkt am Bahnhof. Um schnell überall hin zu kommen. Denn wir bekommen nächste Woche Besuch und brauchen statt zwei dann drei Betten. So machten wir uns auf und liefen quer durch die ganze Stadt. Guckten uns jedes Hotel und jedes Zimmer an. Stundenlang. Verglichen Preise und Komfort. Das eine war günstiger aber schlechter gelegen, ein anderes teurer aber mit Frühstück.
Oft haben wir uns in den letzten Wochen gefragt, ob unsere vielen positiven Eindrücke dieser Stadt geblieben sind. Ob wir sie nicht im Kopf höher bewertet haben als sie eigentlich sind. Es war schließlich die erste Stadt unserer langen Reise. Da übertreibt man ja gerne mal ein wenig. Doch es war ein Gefühl des Nach-Hause-Kommens.
In Chiang Rai haben wir uns mal wieder etwas mehr Zeit gelassen und von dort aus den Norden des Landes erkundet. Auf jeden Fall einen Besuch wert.